Cannabisöl wird als Überbegriff für verschiedene Produkte genutzt, die aus der Hanfpflanze gewonnen werden. Diese unterscheiden sich aber deutlich in ihren Inhaltsstoffen, Anwendungsgebieten und Wirkweisen. Die Cannabisöl-Wirkung kann daher unterschiedlich ausfallen.
I. Was ist Cannabisöl?
Cannabisöl – Wirkung, Einsatzgebiete und Anwendung können ganz unterschiedlich sein. Denn die Cannabisöl-Wirkung von beispielsweise THC-haltigem Cannabisöl (auch THC-Öl oder Haschischöl), das es nur auf Rezept gibt, unterscheidet sich maßgeblich von frei verkäuflichem CBD-Öl oder Hanföl, das als Speiseöl dient.
Cannabisöl wird als Begriff oft undifferenziert für verschiedene Produkte aus der Cannabispflanze verwendet. Es kann Hanföl, CBD-Öl, Haschischöl oder auch THC-Öl gemeint sein. Weil es große Unterschiede im Herstellungsverfahren gibt, kann das jeweilige Cannabisöl eine andere Wirkung zeigen. Nicht jedes Cannabisöl ist überall zu kaufen; möchte man THC-haltiges Öl konsumieren, ist dieses legal ausschließlich als Arzneimittel mit einer medizinischen Indikation erhältlich.
Da Hanföl seine Wirkung nur als Speiseöl in der Küche entfalten kann, ist es in fast jedem Supermarkt erhältlich. CBD-haltiges Cannabisöl kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden und dadurch das Wohlbefinden erheblich steigern. CBD kann unterschiedliche wohltuende Wirkungen auf Körper und Psyche haben und ist frei verkäuflich. Folglich haben nicht alle Cannabisöle dieselbe Wirkung; nachfolgend finden Sie eine Übersicht.
1. Cannabisöl-Wirkung: THC-Öl in der medizinischen Anwendung
Die bekanntesten Wirkstoffe der Cannabispflanze sind die Cannabinoide THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Daneben enthält Hanf weitere Cannabinoide wie CBG und außerdem Terpene und Flavonoide. Auch diese sind für die Cannabis-Medizin interessant. Wegen der psychoaktiven Wirkung von THC sind Cannabis und THC-Öl in den meisten Ländern ohne Rezept illegal.
Weil die THC-Wirkungsweise aber auch positive Effekte hat, nutzt man es zunehmend in der Medizin. Die Cannabisöl-Wirkungen reichen von Schmerzlinderung (z. B. bei chronischen Rückenschmerzen) und Muskelentspannung bis hin zu weniger Übelkeit und Erbrechen. Bislang wird es nur bei schweren Erkrankungen nach eingehender Prüfung medizinisch verordnet. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung gibt es medizinisches Cannabis in Form von
- Dronabinol, das als THC-Öl in der Apotheke individuell vorbereitet wird,
- Fertigmedikamenten wie Kapseln und Mundspray mit dem Arzneistoff Nabilon oder Nabiximols,
- medizinischem Hanf zum Rauchen oder Verdampfen.
Ärzte, die sich umfassend mit dem Thema Cannabis-Medizin auseinandersetzen und Cannabis-Rezepte ausstellen, werden auch Cannabis-Ärzte genannt. Es handelt sich dabei nicht um einen Facharzt-Titel. Das Pendant dazu sind die Cannabis-Apotheken.
2. Cannabis-Wirkung ohne Rausch: CBD-Tropfen in der Anwendung
Da Cannabidiol in seiner Wirkung nicht psychoaktiv ist und ihm viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden, ist es frei verkäuflich. Um das CBD, kurz für Cannabidiol, zu erhalten, werden ausschließlich Cannabisblüten von Sorten verarbeitet, die von Natur aus einen sehr niedrigen THC-Gehalt haben. Das sorgt für die gewünschte Cannabis-Wirkung ganz ohne Rausch. Circa 50–60 dafür geeignete Cannabis-Sorten sind im Saatgutkatalog der EU gelistet.
Da die Cannabis-Wirkung durch CBD-Produkte ohne berauschende Effekte verfügbar ist, ermöglicht eine Anwendung ohne jegliche Suchtgefahr. Nutzer von CBD-Tropfen machten Erfahrungen mit beispielsweise beruhigenden, entzündungshemmenden, schmerzstillenden und entkrampfenden Eigenschaften. Daher eignet sich CBD für eine Vielzahl an Anwendungsgebieten.
Es gibt CBD-Produkte als Isolate, in denen ausschließlich CBD (THC-Gehalt < 0,2 %) enthalten ist, und als Vollspektrum-Öl, in dem weitere Cannabinoide, Chlorophyll, Terpene, Vitamine und Spurenelemente enthalten sind. Obwohl CBD-Öl theoretisch nicht komplett frei von THC ist, muss niemand bei Einnahme von CBD-Tropfen Nebenwirkungen wie „high sein“ befürchten! Die Dosis ist dafür zu gering. Um die Cannabis-Wirkung zu maximieren, sind Vollspektrum-Öle den Isolaten vorzuziehen. Denn dann maximiert der sogenannte Entourage-Effekt die Cannabisöl-Wirkung.
3. Cannabisöl: Wirkung von Hanföl
Hanföl wird nicht wie andere Cannabisöle aus den Blüten der Pflanze gewonnen, sondern aus den Hanfsamen kaltgepresst. Was man unter Indica-Wirkung beziehungsweise Sativa-Wirkung versteht kommt bei einem solchen Öl also nicht zum Tragen. Es enthält keine nennenswerten Anteile an THC oder CBD, daher findet Hanföl Anwendung als Speiseöl. Bei Gebrauch von Hanföl sind keine Nebenwirkungen zu befürchten und Hanföl hat keine Wirkung auf den Schlaf.
Es ist es ein wertvolles Speiseöl, das ein gutes Fettsäureverhältnis aufweist, sowie viele Vitamine und Mineralien enthält, welche die kulinarische Cannabisöl-Wirkung ausmachen. Damit diese Stoffe erhalten bleiben und das Hanföl seine positive vollumfänglich Wirkung entfalten kann, sollte es in der Küche nur kalt Verwendung finden und nicht erhitzt werden.
Daneben sind in Drogeriemärkten und ähnlichem auch Hanföl-Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Die Wirkung von Hanföl-Kapseln beruht in erster Linie auf den enthaltenen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie auf zugesetzen Vitaminen, zum Beispiel Vitamin B1 und Vitamin B5.
II. Cannabisöl kaufen: Welches Cannabisöl Wirkung zeigt, hängt von Ihren Bedürfnissen ab
Cannabisöl kaufen Sie in der Apotheke, im Drogeriemarkt, im Bio-Supermarkt oder auch im Internet. Frei verkäuflich sind allerdings ausschließlich Cannabisöle mit einem THC-Gehalt unter 0,2 %. THC-Öle wie Dronabinol hingegen sind nur auf Rezept in Apotheken erhältlich.
Bekannterweise wirkt Cannabisöl mit oder ohne THC auf das körpereigene Endocannabinoid-System (ECS) des Menschen. In den meisten Zellen unseres Körpers befinden sich Cannabinoid-Rezeptoren, so erklärt sich auch die Cannabisöl-Wirkung auf uns. Das Endocannabinoid-System reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus, Schmerzempfindungen, Angstgefühle, Muskulatur, Verdauung und Körpertemperatur. Der Körper kann Cannabinoide selbst herstellen, durch Faktoren wie Stress kann dieser Mechanismus in Dysbalance geraten und daher eine Cannabisöl-Einnahme sinnvoll sein.
Cannabisöl findet auch Anwendung, um Entzündungsreaktionen einzudämmen und das Immunsystem zu unterstützen. Und CBD-basiertes Cannabisöl wird bei Übergewicht gekauft, um als Appetitzügler zu wirken. Es gibt CBD-Produkte sowohl für die innere als auch die äußere Anwendung. Am effektivsten entfaltet Cannabisöl mit CBD seine Wirkung durch orale Anwendung; durch die Mundschleimhaut aufgenommen wirkt es rasch im ganzen Körper.
1. Cannabisöl-Wirkung: Welche Einsatzgebiete gibt es für Cannabis-Tropfen?
Seit 2011 das erste Medikament auf Cannabisbasis arzneimittelrechtlich zugelassen wurde, werden Cannabis-Tropfen und Co. hauptsächlich eingesetzt, wenn konventionelle Therapien ohne THC-Tropfen keine Linderung der Symptome bringen. Generell wirkt medizinisches Cannabis gegen Schmerzen, Asthma, Spasmen, Depressionen und Appetitlosigkeit. Extrakte aus Cannabis Sativa und Cannabis Indica wirken unter anderem bei diesen Beschwerden:
- Spastiken
- durch Zytostatika induzierte Übelkeit
- Anorexie bei HIV / AIDS
- chronische Schmerzen
- Harnblasendysfunktion
- Tics beim Tourette-Syndrom
Dabei wirken die verordneten Cannabis-Tropfen besser als das illegal erwerbbare „Gras“, da die Wirkung immer gleich ist. Zudem ist der Gehalt an THC und anderen Cannabinoiden immer konstant und es ist frei von Verunreinigungen. Meist wird auf eine Mischung der Sorten Sativa und Indica zurückgegriffen, um die gewünschte Cannabisöl-Wirkung zu erzielen. Genaueres zum Sativa-Indica-Unterschied finden Sie in unserem Ratgeber.
2. CBD-Wirkungen und Anwendungsgebiete
Wie beim medizinischen Cannabis in Form von Cannabis-Blüten gibt es auch bei CBD-Produkten ein breites Spektrum an Möglichkeiten, gegen was CBD hilft. CBD-Anwendungsgebiete sind:
- Schlaflosigkeit
- Stress, Nervosität, Unruhe, Überlastung
- Kopfschmerzen und Migräne
- Allergien und Asthma
- Hauterkrankungen wie Akne, Dermatitis und Psoriasis
- Stärkung des Immunsystems durch Cannabisöl
Beim CBD-Kauf sollte man anfangs auf eine Konzentration des CBD-Hanföls von fünf Prozent achten. Je nach Verträglichkeit kann Cannabisöl auch Nebenwirkungen haben wie Mundtrockenheit, Müdigkeit, Durchfall, niedriger Blutdruck oder Einschlafschwierigkeiten. Allgemein gilt die CBD-Einnahme als sicher. Aber bevor Cannabisöl mit CBD gekauft wird, sollte man sich bewusst sein, dass manche Personen stärker auf Cannabisöl-Wirkungen reagieren und die CBD-Wirkungen unterschiedlich ausfallen können.
III. Cannabisöl sicher erwerben und anwenden
Cannabisprodukte mit dem Wirkstoff CBD sind als Cannabisöl-Kapseln, Cannabidiol-Pulver, Salben oder Cremes im Onlinehandel erhältlich. Auch in Apotheken kann man Cannabisöl kaufen. Als Aromaöl ist Cannabisöl beispielsweise in Drogerien wie Rossmann erhältlich.
Die Wirkung von Cannabis beziehungsweise Cannabidiol ist individuell verschieden und hängt sowohl mit Empfindlichkeit als auch mit Körpergröße und Gewicht zusammen. Zudem beeinflusst der Gewöhnungseffekt die Cannabisöl-Wirkung bzw. CBD-Wirkung. Der Geschmack von Cannabisöl ist intensiv und wird nicht immer gemocht, daher kann auf CBD-Kapseln mit derselben Wirkung ausgewichen werden. Die Cannabisöl-Herstellung sollte bestenfalls biologisch und das Produkt frei von Verunreinigungen und künstlichen Zusatzstoffen sein.
Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zu einem Gesundheitsthema und dient somit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen unsere Redakteure nicht beantworten.
IV. Bildquellen zum Ratgeber „Cannabisöl: Wirkung und Anwendungsbereiche“
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